Der Name Rozmital leitet sich vom Standort des tschechischen Unternehmens in 26242 Rožmitál pod Tremšínem ab. Hier baut der traditionsreiche Hersteller bereits seit 1946 mit Erfolg Grünlandgeräte. Umso mehr freuen wir uns, dass wir den kleinsten Viersternheuwender von Rozmital im ersten Schnitt einsetzen durften. Hier berichten wir über unsere Erfahrungen.
Umfangreiche Ausstattung
Rozmital bietet auch beim «Kleinsten» im Bunde bereits eine sehr umfangreiche Ausstattung. Fangen wir vorne an: Die Unterlenkeraufnahmen können durch das Lösen einer Innensechskantschraube von Kategorie II auf I umgesteckt werden – sehr schön für vor allem kleinere und ältere Schlepper.
Der schwenkbare Dreipunktbock wird im angehobenen Zustand durch zwei seitliche Stabilisatoren zentriert. Während des Wendens halten diese das Gerät zudem in der Spur und verhindern auch nach Kurvenfahrten in dichten Beständen das „Wedeln“ des Wenders. Bei anderen Herstellern gehören solche Stabilisatoren erst bei breiten Wendern ab sechs Sternen zur Serienausstattung. Ausserdem ist die Weasler-Gelenkwelle mit Rutschkupplung im Preis enthalten – super.
Ein weiterer Punkt ist die Beleuchtung: Rozmital montiert an alle Geräte ab Werk eine Beleuchtungsanlage mit grossen Warntafeln. Die Warntafeln reichen allerdings nicht über die komplette Breite des Geräts in Transportstellung. Etwas Vorsicht ist hier geboten.
Robust gebaut
Betrachtet man die Kreisel, fallen sofort die stabilen Zinkenpaare aus 10 mm starken Rundstählen mit je fünf Windungen auf. Ausserdem sichert ein gebogenes Flacheisen im Inneren der Windungen die Zinken gegen Verlust. Links- und rechtsdrehende Zinkenpaare kennzeichnet Rozmital durch unterschiedliche Farben (gelb und weiss).
Der Wender läuft auf grossen 16 x 6,5–8 Rädern. Leider lassen sich die Bügel des Fahrwerks nicht in der Neigung einstellen, weshalb der Wender allein über das Heckhubwerk und die Länge des Oberlenkers eingestellt werden kann. Damit verstellt sich dann leider auch nur die Rechtiefe – also bloss ein Kompromiss.
Der Rahmen des Wenders besteht aus einem dickwandigen Rechteckrohr, in dem die Antriebswellen laufen. Alle Gelenke sowie das mittige T-Getriebe werden mit Fett geschmiert. Auslaufendes Öl durch undichte Wellendichtringe sucht man deshalb vergebens. Die Schmiernippel dazu sind alle gut erreichbar.
Gut gefallen haben uns auch die doppelten Kreuzgelenke in den Klapppunkten der beiden äusseren Sterne. Selbst in Transportstellung lassen sich diese einfach drehen. Das verhindert Schäden bei zu hastigem Klappen.
Apropos Klappen: Zum Klappen des Wenders wird ein einfachwirkendes Steuergerät am Schlepper benötigt. In Transportstellung rasten zwei federgespannte Bleche, in denen sich Bohrungen befinden, in je einen Zapfen ein. Soll der Wender wieder auseinandergeklappt werden, müssen diese Bleche über zwei Seile nach vorne gezogen und das Steuergerät betätigt werden.
Um alle Dinge gleichzeitig zu machen, mussten wir uns allerdings etwas verrenken. Die zwei Hydraulikzylinder sind in Langlöchern geführt. In Arbeitsstellung ermöglicht dies einen Pendelweg der äusseren Sterne von gut 32 cm – sehr hilfreich bei unebenen Wiesen.
Auch während der Arbeit macht der Wender eine gute Figur. Er läuft sehr ruhig hinter dem Schlepper und verteilt das Gras mit seinen im Durchmesser 1,36 m kleinen Kreiseln gleichmässig. Die Aufnahme des Ernteguts ist durch die grossen Zinkenpaare gut. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten (bis zirka 15 km/h) lässt das Gerät kaum Erntegut unberührt. Sinnvoll ist zudem die Grenzstreueinrichtung: Die vier Räder können einzeln über je einen federgespannten Hebel in einem Raster schräg gestellt werden. Die Maschine streut dann vom Rand zum Feldinneren.
Beim Abhängen steht das Gerät auf einem stabilen Fuss. Eine ummantelte Kette hält dann die Zapfwelle. Man sollte aber nicht vergessen, die Kette nach dem Anbau oberhalb der Gelenkwelle höher zu hängen – sonst gibt es Bruch beim Anheben.
Kurzum: Mit dem OZ-454 von Rozmital bekommt man für rund 5400 Euro einen robusten Wender mit einer sehr umfangreichen Grundausstattung. Er erzeugt ein gutes Arbeitsbild und nimmt das Gras sauber auf. Unser Fazit lautet: ein Wender für jedermann!