Samuel Wick aus Gossau (SG) hat einen neuen Laufstall für seine Milchkühe gebaut. Der Stall bietet aktuell Platz für 39 Kühe und wird derzeit um zwölf Kuhplätze erweitert.
Beim Neubau war Wick ein funktionelles und zeitsparendes Einstreusystem wichtig. Er entschied sich für den Strohliner der Firma Eigenmann – eine vollautomatische Verteilungsanlage für Strohwürfel. «Berufskollegen haben mir das System empfohlen», so Wick. «Überzeugt haben mich die geringe Staubentwicklung, das Einstreumaterial und die Zeitersparnis.» Die Anlage ist nun seit etwas mehr als zwei Monaten in Betrieb, und der Landwirt zieht eine positive Zwischenbilanz.
Jeden zweiten Tag streut er frisch ein. Die Anlage schaltet er jeweils manuell ein. Es wäre aber auch möglich, die Anlage automatisch mittels Zeitschaltuhr zu terminieren. «Ich bin noch in der Angewöhnungsphase und bevorzuge deshalb die manuelle Variante», so Wick.
Gute Liegefläche
Nach 15 min Laufzeit sind ausreichend Würfel in den Boxen. Mit einer Schaufel macht er die kegelförmigen Haufen breit. «In einer Viertelstunde bin ich mit den 39 Boxen durch», so Wick. Dass er die Würfel in den Boxen von Hand verteilen muss, stört ihn nicht. Wick nutzt die Zeit zur Tierbeobachtung. «Der Zeitaufwand ist gering, und somit geht die Boxenpflege auch in hektischen Zeiten nicht unter.»
Wicks Liegeboxen sind wie folgt aufgebaut: Sandwaben mit Sand gefüllt und darüber Strohwürfel und Kalk. Diesen gibt der Landwirt von Hand bei. Der Kalk könnte aber auch über die Anlage eindosiert werden. Beeindruckt ist der Landwirt von der Qualität der Liegefläche. Unebenheiten gibt es kaum, und die Eutergesundheit ist gut.
Geringe Staubentwicklung
Wick hat bei jeder zweiten Boxe ein Fallrohr installiert. Es bestünde die Option, jede Boxe mit einem Fallrohr auszustatten. Da die Strohwürfel direkt auf den Boden fallen, gibt es kaum Staubentwicklung. Die Kühe haben sich schnell an das Geräusch der Anlage gewöhnt und lassen sich inzwischen nicht mehr davon stören. Sie bleiben auch bei laufender Anlage in den Boxen liegen.
Der Strohliner zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus. Im Aussenbereich werden die Rohre zur Silobefüllung leicht zugänglich angebracht. So kann der Lastwagenchauffeur das Material selbstständig abladen.
Bei Wick sind vier Sacksilos im Heustock platzsparend eingebaut. Insgesamt hat er Platz für 22 t Strohwürfel, was einer Lastwagenladung entspricht. «Die Faustregel besagt, dass pro Kuh und Jahr 0,8 bis 1 t Strohwürfel gebraucht werden», so Wick. «Somit hat Material für zirka ein halbes Jahr Platz.» Die Firma Eigenmann beliefert die Kunden mit Sacksilos ab 1,1 m³ bis 27 m³. Die Lagerung der Strohwürfel ist auch in Kunststoff- oder anderen Silos möglich. Es besteht auch die Möglichkeit, ein bestehendes Silo oder eine Grube an die Anlage anzuschliessen. Einzige Voraussetzung: Es muss wasserdicht sein.
Geringer Stromverbrauch
Derzeit laufen zirka 20 Strohliner in der Schweiz. Die Technik hinter dem System ist bereits seit vielen Jahren aus dem Futtertransport bekannt. «Das Neue ist nur, dass es für die Strohwürfelverteilung genutzt wird», so Beat Eigenmann, Geschäftsführer der Eigenmann AG.
Die Kettenführungsanlage besteht aus einem geschlossenen Rohrkreislauf. Durch diesen Kreislauf wird mittels einer Antriebsmaschine eine endlos umlaufende Förderkette gezogen. Über die Ketten gelangen die Würfel in die Fallrohre und somit in die Liegeboxen. Sobald der Sensor erfasst, dass alle Fallrohre befüllt sind, schaltet die Anlage automatisch ab. Der Stromverbrauch des Einstreusystems beläuft sich auf zirka 1,1 kW.
In den Ecken werden die Ketten über Räder umgelenkt. Auf diesem Weg können die Rohre verschleissarm und in engem Radius verlegt werden. Dadurch kann bei der Installation platzsparend gearbeitet werden. Neue Bereiche können nachträglich problemlos ans System angeschlossen werden.
«Wir haben hier ein einfaches Einstreusystem, welches sozusagen servicefrei läuft», so Eigenmann. «Eventuelle Reparaturarbeiten kann der Landwirt meist selber ausführen.»
Auch für Schweineställe
Vor Kurzem hat die Firma Eigenmann den ersten Strohliner in einem Schweinestall installiert. Der Aufbau ist hier etwas anders, das Prinzip aber gleich. Über den Fütterungscomputer kann der Landwirt die mit Strohwürfel gefüllten Volumendosierer steuern. Die Würfel fallen dann direkt von der Decke auf die Festfläche und werden dort von den Schweinen verteilt.
Die Kosten für den Strohliner (exklusive Siloanlage) liegen zwischen 8000 und 15 000 CHF. Der Preis ist von der Tierzahl und der Stallkonstruktion, sprich dem Weg abhängig. Die Anlage von Wick hat zirka 8 000 CHF gekostet. Die Montage, ohne Installation der Siloanlage, hat in diesem Fall zu dritt einen Tag gedauert.