Für Blühstreifen brauche es ein feines Saatbeet, sagt Kurt Stettler. Der Landwirt aus Münchenbuchsee (BE) sät seit sechs Jahren Blühstreifen an, die fest in seine Fruchtfolge und Arbeitsabläufe integriert sind. Meistens platziert er den Blühstreifen an den Maisparzellen, das passe vom Aussaattermin am besten. Er sät zwischen Ende April und Anfang Mai, dies wegen der Spätfröste. Die Grundbodenbearbeitung macht er für die ganze Parzelle. Für den Blühstreifen folgt ein zweiter Durchgang mit der Federzahnegge. «Das A und das O ist aber Walzen, manchmal fahre ich mit der Walze sogar noch ein zweites Mal durch», sagt er. Sein Blühstreifen ist 3 bis 4 m breit.
Eigentlich werde empfohlen, den Blühstreifen mitten in der Kultur zu machen, aber als Randstreifen habe es sich bei ihm bewährt. Zum einen komme der Blühstreifen dort am besten zur Geltung und sei Imagepflege für die Landwirtschaft, zum anderen könne er beim Vorbeigehen rasch Problemunkräuter wie Melden, Disteln oder auch Schossserrüben herausreissen.
In der Fruchtfolge
Ist im Herbst der Mais geerntet, mulcht er die ganze Parzelle inklusive Blühstreifen. Dann folgten der Grubberdurchgang und anschliessend die Mulchsaat für die Gerste. So ideal wie in der Kombination mit Mais läuft es nicht bei allen Hackfrüchten: Bei den Zuckerrüben stimmt der Saattermin nicht, und bei Kartoffeln müsse man aufpassen, dass Sprühnebel der Pflanzenschutzmittel nicht auf die Blühstreifen gelangen.
Phacelia und Getreide
Die Blühstreifenmischungen enthalten Phacelia, welche das Unkraut gut unterdrückt. «Aber wir wirtschaften pfluglos, und dann kann das Versamen der Phacelia Probleme in der Nachkultur verursachen», fügt Stettler an. Gute Erfahrungen macht er mit Gerste: «Gerste hat so viel Vorsprung, dass Phacelia keine Chance hat. Zudem kann ich das Unkraut im Herbst bekämpfen.» Hingegen bei Winterweizen nehme Phacelia überhand.
Ob es sich für ihn lohnt? «Ja», sagt er, «es passt in unser Betriebskonzept. Uns ist Biodiversität wichtig. Wir halten Bienen, und diese finden in den Blühstreifen eine gute Nahrungsgrundlage. Den Honig ist zudem bei unserer Kundschaft sehr beliebt.» Gerechterweise muss man sagen, dass seine Blühstreifen als Versuchsflächen von der HAFL ausgelegt sind – so fallen bei Stettler schon mal die Saatgutkosten weg.